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Mars Express ist seit fast acht Jahren ein fester Bestandteil der Umlaufbahn um den Roten Planeten, aber Probleme mit dem Computerspeicher des Raumfahrzeugs haben den Orbiter in den abgesicherten Modus versetzt und die wissenschaftlichen Beobachtungen wurden vorerst gestoppt. Das Raumschiff ist seit Mitte August dreimal in den abgesicherten Modus gegangen und zweimal erfolgreich geborgen worden. Während dieser Zeit hatte es auch zusätzliche Probleme mit seinem Speicher. Laut ESA wird derzeit eine technische Problemumgehung untersucht, die die Wiederaufnahme einer Reihe von Beobachtungen ermöglicht, die sich hoffentlich zu einer langfristigen Lösung entwickeln werden.
Der abgesicherte Modus ist ein Betriebsmodus, der sowohl das Raumfahrzeug selbst als auch seine Instrumentennutzlast im Falle von Fehlern oder Irrtümern schützt.
Der Teil des Mars Express-Computers, das SSMM-System (Solid-State Mass Memory), in dem Daten gespeichert werden, bevor sie an die Erde gesendet werden, konnte weder neue Daten schreiben noch die bereits im Speicher befindlichen vorherigen Daten lesen. Das SSMM ist ein kritisches Subsystem, das für alle Operationen von Raumfahrzeugen und Instrumenten von zentraler Bedeutung ist.
Dies ist nicht das erste Mal, dass das Raumschiff in den abgesicherten Modus wechselt. Vor drei Jahren fand ein ähnliches Ereignis statt, aber jetzt sucht das Mars Express-Team nach erfinderischen Lösungen. Das Speichersystem wurde auf die B-Seite oder einen redundanten Computer umgeschaltet, aber der gleiche Fehler trat auf, wodurch das Raumschiff wieder in den abgesicherten Modus versetzt wurde.
Ein weiteres Problem, wenn das Raumschiff in den abgesicherten Modus wechselt, besteht darin, dass viel Reservetreibstoff verbraucht wird - so viel, wie für sechs Monate normalen Betriebs erforderlich ist. Daher suchen Ingenieure in den häufigen Fällen dieses Modus häufig nach einer langfristigen Lösung. Der größte Teil des Kraftstoffverbrauchs beim Aufrufen des abgesicherten Modus ist der Prozess der Sonnenerfassung, mit dem das Raumschiff wissen lässt, wo es sich im Weltraum befindet, was ein erhebliches Manövrieren des Raumfahrzeugs erfordert.
Die ESA sagt, dass sie gute Fortschritte bei der Suche nach einem alternativen Ansatz zur Steuerung von Mars Express machen und diesen bald testen werden. Die Arbeit an der Suche nach einer vollständigen Lösung für die Speicherprobleme wird fortgesetzt.
Quelle: ESA