Planeten mit Sonnenbrille studieren

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Es ist zwar unglaublich aufregend, einen Planeten zu finden, der einen anderen Stern umkreist, aber fast alltäglich. Mit einer neuen Methode, ähnlich wie polarisierte Sonnenbrillen reflektiertes Sonnenlicht herausfiltern, um Blendung zu reduzieren, konnte ein internationales Wissenschaftlerteam die Größe der Atmosphäre eines Exoplaneten ableiten und die Umlaufbahn des Planeten direkt verfolgen.

Dieser Exoplanet umkreist einen Zwergstern im Sternbild Vulpecula und liegt ungefähr 63 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er wurde vor zwei Jahren entdeckt. Mit dieser neuen Polarisationstechnik konnten die Astronomen Details über den Planeten HD189733b sehen, die mit anderen indirekten Methoden nicht beobachtet werden können. Die Wissenschaftler extrahierten polarisiertes Licht, um die schwach reflektierte „Blendung“ des Sternenlichts vom Planeten zu verstärken, und konnten zum ersten Mal die Ausrichtung der Umlaufbahn des Planeten erfassen und seine Bewegung am Himmel verfolgen.

Diese neue Technik zeigt auch, dass die Atmosphäre des Planeten ziemlich groß ist, etwa 30% größer als der undurchsichtige Körper des Planeten, der während des Transits gesehen wird, und wahrscheinlich aus kleinen Partikeln besteht, vielleicht sogar winzigen Staubkörnern oder Wasserdampf.

Frühere Studien von HD189733b mit dem Hubble-Weltraumteleskop zeigten, dass diese Welt keine erdgroßen Monde oder ein erkennbares Ringsystem hat. Auch die Temperatur seiner Atmosphäre beträgt glühende siebenhundert Grad Celsius.

Der Planet ist seinem Mutterstern so nahe, dass sich seine Atmosphäre durch die Hitze ausdehnt. Bisher haben Astronomen noch nie Licht gesehen, das von einem Exoplaneten reflektiert wurde, obwohl sie aus anderen Beobachtungen abgeleitet haben, dass HD189733b wahrscheinlich einem „heißen Jupiter“ ähnelt, einem Planeten, der extrem nahe an seinem Mutterstern umkreist. Im Gegensatz zu Jupiter umkreist HD189733b seinen Stern jedoch in ein paar Tagen und nicht in den 12 Jahren, die Jupiter benötigt, um eine Umlaufbahn der Sonne zu schaffen.

"Die polarimetrische Detektion des reflektierten Lichts von Exoplaneten eröffnet neue und enorme Möglichkeiten für die Erforschung physikalischer Bedingungen in ihrer Atmosphäre", sagte Professorin Svetlana Berdyugina, Leiterin der Gruppe des Zürcher Instituts für Astronomie und des finnischen Tuorla-Observatoriums. "Darüber hinaus kann mehr über Radien und wahre Massen und damit über die Dichte nicht transitierender Planeten gelernt werden."

Sie entdeckten, dass die Polarisation in der Nähe der Momente ihren Höhepunkt erreicht, in denen die Hälfte des Planeten vom Stern aus von der Erde aus beleuchtet wird. Solche Ereignisse treten während der Umlaufbahn zweimal auf, ähnlich wie bei Halbmondphasen.

Originalnachrichtenquelle: Pressemitteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule

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